Es gibt Menschen, die unentwegt freundlich, verständnisvoll, hilfsbereit und zupackend sind, ohne sich selbst auch nur einmal in den Fokus zu stellen. Sie sehen am wolkenverhangenen und dunklen Himmel immer noch den einen kleinen Fleck der von der Sonne angestrahlt wird.

Eigentlich beneidenswert, oder? 

Sicher, es gibt Sie ganz bestimmt, die Engel auf Erden, die sich nur dann wohlfühlen, wenn um Sie herum alle zufrieden sind. Aber Hand aufs Herz, glauben Sie wirklich das dies durchgehend ehrlich und gesund ist?

Wenn Sie selbst sich in dieser Beschreibung wiederfinden denken Sie daran, um geben zu können, muss man auch auftanken können.

Sich Hilfe holen, früh genug Auszeiten einräumen, Pausen einhalten, sich selbst gesund versorgen mit allem was der Körper und die Seele braucht, dass bedeutet „Selbstfürsorge“ und ohne die geht auf Dauer nichts.

Darauf zu hoffen, dass andere Ihnen von den Augen ablesen können, was Sie augenblicklich brauchen, ist eine schöne und weitverbreitete Idee, aber leider auch eine die nicht funktioniert. Wer ständig Signale sendet, wie … ich schaffe das schon, …das mache ich gerne, … nein, das ist keine Mühe, …usw., kann nicht ernsthaft glauben, dass bemerkt wird, dass es schon längst genug ist und man eigentlich nur einmal hören möchte, du machst das toll, aber jetzt sind wir mal an der Reihe. Familie und Umfeld gehen davon aus, dass Sie ein Mensch sind, der all dies genießt und der seine Erfüllung gefunden hat.

Der Selbstbetrug, einzig und allein Kraft für sich daraus zu ziehen, andere zufrieden zu stellen und für Harmonie im Umfeld zu sorgen, führt im besten Fall zu einem kleinen Nervenzusammenbruch, der zu einer Entlastung, durch eine meistens sehr überraschte Familie, führt und im schlimmsten Fall zu Burnout, Depressionen und/oder Angstzuständen bis hin zu Panikattacken.

Weihnachten naht und damit auch wieder die Legitimation für alle Opferbereiten sich selbst durch ständige Überforderung mit einem Hang zur Perfektion an den Rand des Zusammenbruchs zu führen. Alles soll möglichst perfekt sein. Dabei verlangt das Niemand. Im Unperfekten liegen doch meistens die Wohlfühl- und Glücksmomente.

Das eine oder andere überdenken und die Geschenkeflut etwas eindämmen, wäre ja schon ein Anfang. Also, machen Sie sich locker, nehmen Sie die Perfektion raus und üben Sie sich in Akzeptanz. Genießen Sie Achtsam jede Übertreibung, denn auch Sie darf sein, ist Sie doch eine Ausnahme zur Weihnachtszeit.

Fangen Sie an, liebevoller mit sich umzugehen. Gönnen Sie sich Pausen und Auszeiten mit Freunden und Familie. Achten Sie auf Ihre Gesundheit, ernähren Sie sich mit Dingen die die Bezeichnung „Nahrung“ verdient haben und nicht einfach nur im Kühlschrank lagen und weg mussten. Nehmen Sie es an wenn andere für Sie da sein wollen, bewegen Sie sich wieder mit Freude im Alltag und gönnen Sie dem Kind in sich ordentlich Spaß.

Wenn Sie so auf sich und Ihre Grenzen achtgeben, können Sie weiterhin für „alle“ da sein und dieses schöne Gefühl genießen. Wenn Sie dies von Silvester bis Weihnachten schaffen, schaffen Sie es auch von Weihnachten bis Silvester… also bis auf die Ausnahmen 😉

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine Vorweihnachtszeit wie fast immer und sollten Sie den Wunsch haben aufs Jahr betrachtet doch etwas zu ändern und Hilfe dabei benötigen herauszufinden was Sie Gutes für sich tun können, melden Sie sich gerne.

Ich wünsche Ihnen wie immer, Glück und Zuversicht, bleiben Sie gesund,

Petra Radermacher

 

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